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Peter Harbrecht


PETER HARBRECHT eine Kickbox Legende
Erster WAKO Weltmeister im Vollkontakt

Peter Harbrecht erzielte seine Erfolge durch einen kompromisslosen und technisch brillanten Kampfstil, der gepaart war mit einer ungeheuren Schlagkraft in Fäusten und Füßen.

Mit harten Kombinationen, eisernem Willen, großer Disziplin, ja fast mathematischer Präzision, Logik und Ästhetik dominierte er das Kampfgeschehen von 1977 bis 1979.

Seine sportliche Bilanz ist äußerst beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass er sich mit nur 22 Jahren vom aktiven Kampfsport zurückgezogen hat.

ph_02.jpgph_03.jpgKamptraining im Budo-Do-Tameshi (1975) Trainingslager vor der WM (1977)

Es begann im Frühjahr 1973, Peter Harbrecht wurde von seinem Bruder Hans zum Karate Training im Darmstädter Verein Budo-Do-Tameshi mitgenommen. Sein erster Trainer hier war Jimmy Iwinski. Nach nur zwei Jahren stellten sich die ersten Wettkampferfolge ein.

Großen Anteil daran hatte sein Bruder Hans, der als Diplomsportlehrer ein systematisches, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Trainingskonzept für Peter zusammenstellte. Von diesem Training profitierten später auch andere deutsche Spitzenkämpfer, als Hans Bundestrainer wurde.

Teile dieser Konzepte hat der heutige 1. Vorsitzende der WAKO und LK Bundestrainer Peter Zaar in sein hervorragendes Kickbox Lehrbuch einfließen lassen.

Vom traditionellen Karate über das Semikontakt kam Peter schließlich zum Vollkontakt-Karate, wie es zur damaligen Zeit hieß. Anlass zu diesem Wechsel war eine äußerst umstrittene Niederlage im Semikontakt gegen den alten belgischen Fuchs Geert Lemmens.

Peter führte durch seinen selbstbewussten und technisch brillanten Kampfstil sehr schnell mit 7:0. Dabei wirbelte er Lemmens mit dessen Spezialtechnik dem Fußfeger mehrfach durch die Luft. Zum Ende des Kampfes konnte Lemmens jedoch noch durch äußerst fragwürdige Punktentscheidungen mit 7:8 gewinnen.

Den Wechsel zum Vollkontakt begründete Peter Harbrecht so: Hier kann man sein Können zeigen, ohne dass die Launen von Punktrichtern so großen Einfluss auf das Resultat haben. Besonders, wenn man durch K.O. gewinnt.

Nach diesem Prinzip gestaltete er seine Kämpfe im Vollkontakt. Wenn er sie nicht durch K.O. gewann, war seine Überlegenheit so klar, dass kein Zweifel an seinem Sieg aufkommen konnte. Der schnellste K.O. gelang ihm mit einem Halbkreiskick zum Kopf bei der Europameisterschaft 1978, gegen den Schweden Bo Lind in nur 6 Sekunden, obwohl dieser die Deckung am Kopf hatte.

Peter Harbrecht blieb in den 50 Kämpfen seiner Laufbahn unbesiegt.

Er wurde im Halb-Mittelgewicht bis 74 Kg 3x Deutscher Meister, 3x Europameister und 1x Weltmeister. Das war 1978 in Berlin. In der Deutschlandhalle vor einer großen Kulisse von 8000 begeisterten Zuschauern fand die 1. Weltmeisterschaft der WAKO statt.

Verantwortlich für diese erfolgreiche Veranstaltung waren Georg F. Brückner und der damalige Weltpräsident Mike Andersen. Peter Harbrecht besiegte in einem grandiosen Kampf den Amerikaner Harold Roth, der in der 2. Runde nur knapp einem K.O. entging.

ph_05.jpg ph_06.jpgVorkampf WM (1978) Finale WM (1978)

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Finale WM (1978) Finale WM (1978)

Nach dem Gewinn des 3. Deutschen Meistertitels 1978, den er trotz Trümmerbruch am rechten Daumen gewann, beendete Peter mit 22 Jahren zu Gunsten seiner beruflichen Laufbahn seine einzigartige sportliche Karriere.

Mit der Konsequenz die ihm im Sport zu eigen war, hat er sich im Laufe der Jahre bei Mercedes Benz vom Automechaniker in die Führungsebene vorgearbeitet.

Er ist heute Kaufmännischer Leiter und Personalchef für die Niederlassung der Mercedes Benz Vertriebsorganisation in Stuttgart, sowie verantwortlich für 14 Betriebe und 1150 Mitarbeiter.

ph_01.jpg ph_04.jpg Immer noch fit (2000) Peter heute als Chef (2003)

Dem Kampfsport ist Peter Harbrecht treu geblieben. Er hat im Laufe der Jahre sein Repertoire an Kampftechniken immer wieder weiterentwickelt und verändert.

Trotz einiger gesundheitlicher Probleme trainiert er wenn es seine Zeit zulässt immer noch in seinem alten Verein Budo-Do-Tameshi in Darmstadt.


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