EM 2022 in Antalya / Türkei

Die Internationale WAKO-Kickboxelite der Senioren traf sich zu ihren Titelkämpfen in Antalya/Türkei.
Es wurde in sieben Disziplinen gekämpft. Tatami (Mattenfläche): Pointfighting (PF) Leichtkontakt (LC) Kick Light (KL) und Formen (FO) sowie Ringsport: Vollkontakt (VC) Lowkick (LK) und K1. Insgesamt waren 852 Spitzenkämpfer aus 39 Nationen am Start und kämpften eine Woche (11.11.-20.11.22) um die begehrten EM Titel, Pokale und Medaillen.

Alle Kämpfe der EM wurden täglich in mehrstündigen Live Streams übertragen. So konnten die Fans die nicht vor Ort dabei sein konnten, das Kampfgeschehen trotzdem verfolgen und mitfiebern. Sie erlebten vor den Bildschirmen extrem stark besetzten Gewichtsklassen, mit äußerst spannenden und mitreißenden Gefechten auf höchstem Niveau.

Von unserem Verein war die Vizeweltmeisterin im Leichtkontakt (-50 Kg), Michelle Mesmer und die Deutsche Meisterin im Kick Light Vi Mai am Start. Leider fehlten, die Deutschen Meister Lukas Dewan und Niklas Walter die sich nach ihrer Verletzung nicht rechtzeitig für die Titelkämpfe qualifizieren konnten.

Für Vi Mai war die Teilnahme die erste Berufung ins Senioren Nationalteam und damit auch die erste EM in ihrer jungen, erfolgreichen Sportlerlaufbahn.

Michelle gehört nach der Vizeweltmeisterschaft 2021, inzwischen zu den internationalen Spitzenkämpferinnen, was sie während der EM erneut mit dem Gewinn der Silber Medaille eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Erste Gegnerin auf dem Weg ins Finale war in der Vorrunde Isabelle Hagen aus der Schweiz. Michelle übernahm von Beginn an die Initiative, dominierte mit starken Fuß- und Fausttechniken das Gefecht und gewann klar mit 3:0 Kampfrichterstimmen. In der nächsten Begegnung kam es zur Neuauflage des WM Finales von 2021 mit Frederica Trovalusca (Italien) allerdings mit veränderten Vorzeichen. Michelle dominierte von der ersten Sekunde an das Kampfgeschehen und überrollte die Weltmeisterin regelrecht mit ihren kompromisslosen, dynamischen Kombinationen.

Die Italienerin versuchte zwar immer wieder sich den Angriffen zu entziehen, hatte aber letztendlich keine Chance und verlor klar mit 0:3 Kampfrichterstimmen.

Damit war der Weg frei für das Halbfinale gegen die sehr starke Griechin Semeli Zarmakoupi. Auch in diesem Gefecht übernahm Michelle sofort die Initiative. Die Griechin versuchte immer wieder mit ihren starken Fußtechniken zu Punkten. Michelle ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Sie agierte mit guter Beinarbeit, stabiler Deckung, hoher Physis und variablen Kombinationen. Dem permanenten Druck war die Griechin nicht gewachsen, sie erhielt drei Minuspunkte wegen Verlassen der Kampffläche und war dadurch kurz von der Disqualifikation. Michelle Messmer setzte weiter Treffer für Treffer und gewann das Gefecht erneut mit 3:0 Kampfrichterstimmen.

Im Anschließenden Finale gegen die slowenische Ausnahmekämpferin und Weltcupgewinnerin Tyra Barad konnte Michelle Mesmer ihre Stärken leider nicht ausspielen. Die Slowenin war taktisch hervorragend eingestellt, bestimmte mit eindrucksvollen Techniken das Kampfgeschehen und gewann verdient den EM Titel.

Für Michelle Mesmer ist die Silber Medaille und der Vizemeistertitel verdienter Lohn für ihre hervorragenden Leistungen und die Bestätigung das sie in der Weltspitze angekommen, was ihr zusätzlich die Qualifikation für die European Games 2023 in Krakau bescherte.

Im Kick Light musste sich Vi Mai, unsere zweite BDT Kämpferin, nach beherztem Kampf im Viertelfinale der starken Isabelle Hagen (Schweiz) geschlagen geben und belegte so den 5. Platz.

Das erfreuliche Fazit des LC Bundestrainers: „Michelle hat uns wieder alle mit ihrer starken Leistung überzeugt und begeistert “. Dem können sich ihre Trainer vom BDT Darmstadt, Jimmy Iwinski und Oliver Hahl nur anschließen.

Foto: BDT Darmstadt